Erste Erfahrungen
Innerhalb Europas gibt es Länder, die bereits Erfahrungen mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Vier-Tage-Woche gemacht haben. Island ist das bekannteste Beispiel. Seit 2021 hat jeder isländische Arbeitnehmer ein Recht auf eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn.
Andere Länder wie Großbritannien, Spanien oder Belgien haben sich in den vergangenen Jahren im kleinen Rahmen daran versucht. Bis auf Belgien handelt es sich aber nur um einzelne Versuche, keine gesetzlichen Regelungen.
In Belgien gibt es seit 2022 ein Gesetz, welches den Anspruch auf die Vier-Tage-Woche erlaubt – allerdings nur bei gleichbleibender Arbeitszeit pro Woche! Was am fünften Tag nicht gearbeitet wird, muss an den anderen vier Tagen wieder reingeholt werden. Bei einer dort herkömmlichen Arbeitswoche von 38 Stunden bedeutet das eine tägliche Arbeitszeit von 9,5 Stunden.
Die Arbeitnehmer in Island und Belgien nehmen die Vorteile der Vier-Tage-Woche an. In Island sie aufgrund der Arbeitszeitverkürzung sogar dazu geführt, dass die Arbeitslosenzahl gesunken ist.
Im Vergleich dazu werden in Deutschland die Forderungen nach einer Vier-Tage-Woche auch immer lauter. Der Übergang zur Fünf-Tage-Woche wurde 1956 in Deutschland gesetzlich geregelt. Ist jetzt die Vier-Tage-Woche dran? Wie die zukünftige Arbeitswoche auch aussehen mag, Arbeitgeber sollten sich darauf vorbereiten.