Telearbeit

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Telearbeit – Arbeiten außerhalb des Betriebs

Unter Telearbeit versteht man einen Arbeitsalltag, bei dem Arbeiten außerhalb von Geschäfts- und Betriebsräumen (Remote Work) verrichtet werden. Dies ist nach der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) ein legitimes Mittel zur Arbeitsplatzgestaltung. Das Home Office gehört zum Beispiel zur Telearbeit, weil hier die beauftragte Person im Privatbereich arbeitet. Der Begriff stammt daher, da Telekommunikationsmittel notwendig werden, um die Arbeit zu kommunizieren und zu verrichten.

Diese Kommunikationsmittel werden den Beschäftigten bereitgestellt und installiert. Diese werden vom Arbeitgeber erst dann eingerichtet, wenn der Beschäftigte die Bedingungen akzeptiert. Konferenzen und Gespräche werden mittlerweile oft nicht mehr per Telefon verrichtet, sondern benötigen eine IT-Infrastruktur.

Dafür wird Software verwendet, die alle Teilnehmenden per Webcam und Mikrofon aufnimmt und verbindet. Häufig werden deshalb vom Arbeitgeber fest eingerichtete Bildschirmarbeitsplätze im Privatbereich bereitgestellt.

Erste Formen der Telearbeit kamen bereits 1976 in den USA zur Anwendung. In Deutschland versuchten sich Unternehmen erst 1982 daran. Doch erst das Schweizer Kreditinstitut war das erste Unternehmen in Europa, das 1989 weiträumig mit Telearbeit experimentierte. Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 dafür gesorgt, dass sich Telearbeit weit verbreitet hat.

Telearbeit ist mehr als nur Home Office

Es gibt mehrere Formen der Telearbeit. Das Home Office, also die gesamte Arbeitsverlagerung in die eigenen vier Wände (Teleheimarbeit), ist nur eine davon.

Die beliebteste Form ist die alternierende Telearbeit, bei der der Arbeitgeber die Arbeitszeit und die Dauer der Einrichtung festlegt. Mitarbeiter wechseln hier zwischen Home Office und den Betriebs- und Geschäftsstellen. Arbeitgeber und Beschäftigte sprechen die Bedingungen miteinander ab.

Eine weitere Art ist die mobile Telearbeit. Arbeitnehmer arbeiten hier weder in der Firma, noch von Zuhause aus. In den meisten Fällen findet dann die Arbeit direkt beim Kunden statt. Versicherungsvertreter nutzen diese Methode zum Beispiel sehr häufig, um mit den Kunden in einer vertrauten Umgebung ein Verkaufsgespräch zu führen.

Telearbeit kann auch in sogenannten Telecentern durchgeführt werden. Mehrere Unternehmen teilen sich eine Fläche, um dort ihren Mitarbeitern Platz zu bieten (Coworking-Space). Oft wird dies angewendet, wenn die eigenen Büroräume komplett belegt sind. Auch vor Ort können benachbarte Unternehmen auf diese Weise aushelfen, wenn sie selbst noch Kapazitäten anbieten können und möchten.

Die mit Beschäftigten vereinbarte wöchentliche Arbeitszeit wird oft arbeitsvertraglich oder im Rahmen eines Tarifvertrageserfasst. Dort werden auch die notwendige Infrastruktur und die Dauer der Einrichtung festgelegt und anschließend für den Privatbereich des Beschäftigten bereitgestellt.

    Vor- und Nachteile von Telearbeit

    Arbeitgeber versprechen sich durch die Telearbeit eine höhere Produktivität. Insbesondere bei einer Überbelastung der eigenen Büroflächen können sich so mehrere Mitarbeiter – über die Woche verteilt – einen Schreibtisch nutzen. Die Kommunikation untereinander wird allerdings erschwert. Auch Vorgesetzte können sich kein direktes Bild von der Produktivität ihrer Angestellten machen.

    Arbeitnehmer erhoffen sich durch die Telearbeit eine bessere Work-Life-Balance. Auch mehr Freizeit kann zur Verfügung stehen, da etwa der Weg zur Arbeit wegfällt. Häufig wird deshalb auch mit flexiblen Arbeitszeiten gearbeitet.

    Diese können aber auch eine Herausforderung darstellen, da Aufgaben häufig mit ins Wochenende übernommen werden. Eine Trennung zwischen Freizeit und Arbeitszeit fällt schwerer. Auch die Ablenkung kann zum Beispiel im Home Office höher ausfallen.

    FAQ

    Was genau ist Telearbeit?

    Die Ausführung von Aufgaben außerhalb des normalen Arbeitsplatzes, häufig von zu Hause aus oder an einem anderen Ort, wird als Telearbeit bezeichnet. Normalerweise wird die Kommunikation und Zusammenarbeit über technologische Möglichkeiten wie Telefon, E-Mail oder Online-Kollaborationstools durchgeführt.

    Hat man Anspruch auf Telearbeit?

    In Deutschland besteht generell kein gesetzlicher Anspruch auf Telearbeit. Die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, wird nicht nur im Rahmen einer Vereinbarung festgelegt, die zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer abläuft. Auch die betrieblichen Bedingungen müssen dafür eine Grundlage bieten.

    Wo ist Telearbeit möglich?

    Telearbeit kann in der Regel an jedem Ort durchgeführt werden, an dem eine Verbindung zum Arbeitsplatz und die erforderlichen Ressourcen verfügbar sind. Sofern die technischen Anforderungen für die Arbeit erfüllt sind, kann dies von zu Hause aus, in einem Coworking-Space oder an einem anderen externen Standort erfolgen.