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Über den Autor
Randolph Moreno Sommer
Laterale Führung bedeutet, Teams ohne formale Weisungsbefugnis zu leiten – durch Vertrauen, Kommunikation, Fachautorität und klare Ziele. Sie ist unverzichtbar in Projekten, Matrixorganisationen und agilen Strukturen, wo klassische Hierarchien an ihre Grenzen stoßen. Statt Anweisungen zählen Einfluss, Moderation und Kooperation. Richtig eingesetzt, führt laterale Führung zu schnelleren Entscheidungen, höherer Akzeptanz und besserer Nutzung von Expertise. Doch ohne klares Mandat, transparente Entscheidungslogik und Konfliktkompetenz drohen Stillstand oder verdeckte Machtspiele. Der Artikel bietet Definition, Abgrenzung, Voraussetzungen, Methoden und einen Praxisleitfaden in acht Schritten, mit Checklisten, Tools und Beispielen für Unternehmen, die in einer vernetzten Welt zukunftsfähig bleiben wollen.
- Was ist laterale Führung?
- Abgrenzung: Laterale vs. disziplinarische und hierarchische Führung
- Voraussetzungen & Rahmenbedingungen für laterale Führung
- Instrumente und Methoden der lateralen Führung
- Agile Methoden und laterale Führung
- Chancen & Nutzen des lateralen Führungsstils
- Risiken & Grenzen lateraler Führung
- Schritt-für-Schritt-Leitfaden für laterale Führung
- Häufige Fehler – und wie Du sie vermeidest
- Fazit
- FAQ
Was ist laterale Führung?
Laterale Führung bedeutet, Menschen zu leiten und auf gemeinsame Ziele auszurichten, und zwar ohne formale Weisungsbefugnis. Statt Macht über eine Hierarchie zu nutzen, basiert dieser Führungsstil auf Vertrauen, Kommunikation, fachlicher Autorität und Beziehungsarbeit. In modernen Organisationen mit flachen Strukturen, Projektarbeit und Netzwerken gewinnt er zunehmend an Bedeutung.
Während klassische Führung oft auf Anordnungen und Eskalationswege setzt, geht es bei lateraler Führung darum, Einfluss zu nehmen – über Argumente, Überzeugungskraft und gemeinsame Zielbilder. Sie ist damit ein zentraler Baustein für Unternehmen, die agil, flexibel und bereichsübergreifend arbeiten müssen.
Kernidee: Einfluss statt Macht
Die Kernidee lateraler Führung lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es geht nicht um Macht, sondern um Wirkung. Wer lateral führt, muss nicht die Rolle des „Chefs“ haben. Vielmehr geht es darum, durch Fachwissen, Klarheit und persönliche Autorität Orientierung zu geben.
- Kein Befehlsrecht: Entscheidungen werden nicht einfach durchgesetzt.
- Einflussquellen: Fachkompetenz, Erfahrung, Beziehungsnetzwerke und Glaubwürdigkeit sind die Hebel.
- Zielklarheit: Menschen folgen dann, wenn sie den Sinn und Nutzen erkennen.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Projektleiter hat keine disziplinarische Gewalt über die beteiligten Abteilungen. Trotzdem gelingt es ihm, durch klare Kommunikation, methodische Moderation und eine transparente Zieldefinition alle Beteiligten an Bord zu holen.
Laterale Führung unterscheidet sich damit grundlegend von klassischer Autorität: Sie funktioniert nur, wenn Vertrauen und Freiwilligkeit entstehen.
Wann kommt laterale Führung zum Einsatz?
Laterale Führung findet immer dann Anwendung, wenn Zusammenarbeit über Abteilungs- oder Unternehmensgrenzen hinweg erforderlich ist und keine direkte Vorgesetztenfunktion besteht. Typische Kontexte sind:
- Projektarbeit: Interdisziplinäre Teams müssen Ergebnisse liefern, obwohl die Mitglieder weiterhin in ihre Stammabteilungen eingebunden sind.
- Matrixorganisationen: Mitarbeitende haben mehr als eine Führungslinie und müssen zwischen disziplinarischen und lateralen Einflüssen navigieren.
- Netzwerke und Ökosysteme: Kooperationen mit Partnern, Zulieferern oder sogar Wettbewerbern erfordern Führung ohne Machtinstrumente.
- Change- und Innovationsprozesse: Veränderungen gelingen nur, wenn Menschen überzeugt werden – nicht, wenn sie gezwungen werden.
Damit ist laterale Führung mehr als ein „Notbehelf“. Sie ist in vielen Organisationen zur Standardpraxis geworden, weil die klassischen Hierarchien nicht mehr alle Situationen abdecken.
Typische Rollen ohne Disziplinargewalt
Laterale Führung wird von ganz unterschiedlichen Rollen übernommen. Entscheidend ist nicht der Titel, sondern die Verantwortung für Koordination und Einfluss:
- Projektleitungen: Sie müssen verschiedene Fachbereiche bündeln, ohne Weisungsrecht.
- Product Owner: In agilen Teams geben sie Richtung und Prioritäten vor, ohne disziplinarische Befugnis.
- Fach-Expert:innen: Sie leiten durch Wissen und Erfahrung, nicht durch Position.
- Moderator:innen und Facilitator: Sie schaffen Räume, in denen Verständigung möglich wird und Entscheidungen herbeigeführt werden können.
Allen gemeinsam ist: Sie bewegen sich quer zur Hierarchie. Sie schaffen Ergebnisse über Einfluss, Verständigung und Vertrauen, nicht über Befehle oder Sanktionen.
Damit haben wir die Grundlagen geklärt: Laterale Führung heißt führen durch Einfluss, nicht durch Hierarchie. Sie wird immer dort notwendig, wo Zusammenarbeit über Grenzen hinweg geschieht.
Abgrenzung: Laterale vs. disziplinarische und hierarchische Führung
Laterale Führung ergänzt klassische Führungsformen, ersetzt sie aber nicht. Um den Unterschied klar zu verstehen, lohnt es sich, die jeweiligen Merkmale zu vergleichen. Während disziplinarische und hierarchische Führung auf formale Macht und Eskalationswege setzen, beruht laterale Führung auf Einfluss, Kooperation und Verständigung.
In vielen Organisationen existieren heute Hybridmodelle, in denen beide Führungsarten nebeneinander wirken. Wer das Zusammenspiel nicht sauber klärt, riskiert Konflikte, Doppelarbeit oder Stillstand.
Unterschiede zwischen lateralen und klassischen Führungsstilen
Die Unterschiede lassen sich an drei Dimensionen besonders gut verdeutlichen:
- Verantwortung
- Disziplinarische Führung: Verantwortung umfasst Zielerreichung, Mitarbeitendenentwicklung und Personalentscheidungen (z. B. Gehalt, Urlaub, Disziplinarmaßnahmen).
- Laterale Führung: Verantwortung liegt primär in der fachlichen Koordination und in der Erreichung von Projektergebnissen oder Prozessen – ohne Personalhoheit.
- Autorität
- Disziplinarisch: Autorität basiert auf der Rolle und dem Rang in der Hierarchie.
- Lateral: Autorität entsteht durch Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
- Eskalationswege
- Disziplinarisch: Konflikte oder Zielkonflikte können über die Hierarchie entschieden werden.
- Lateral: Konflikte müssen über Verhandlungen, Moderation und Konsensmechanismen gelöst werden.
Tabelle zur Abgrenzung
| Dimension | Disziplinarische/Hierarchische Führung | Laterale Führung |
|---|---|---|
| Verantwortung | Personal & Ergebnisse | Projekte & Prozesse |
| Autorität | Rang, Position, Weisungsrecht | Expertise, Vertrauen, Beziehungen |
| Eskalation | Entscheidung durch Vorgesetzte | Aushandeln, Konsens, Moderation |
Gemeinsamkeiten und Schnittstellen
Trotz aller Unterschiede gibt es wichtige Gemeinsamkeiten. Beide Führungsarten zielen auf:
- Zielklarheit: Menschen brauchen Orientierung, egal ob durch formale Führung oder durch einen lateralen Leader.
- Ergebnisverantwortung: Auch laterale Führungskräfte müssen die vereinbarten Ergebnisse sicherstellen, wenn auch ohne Disziplinargewalt.
- Kommunikation & Beziehungspflege: Ohne Transparenz, Feedback und Vertrauen scheitert jede Führungsform.
In der Praxis zeigt sich: Disziplinarische Führung kann die Rahmenbedingungen setzen (Ressourcen, Personalentscheidungen, strategische Ausrichtung), während laterale Führung das operative Zusammenspiel sicherstellt (Koordination, fachliche Abstimmung, Prozessqualität).
Hybridmodelle in der Praxis
Viele Unternehmen arbeiten heute in Mischformen, die sowohl hierarchische als auch laterale Elemente enthalten:
- Matrixorganisationen: Mitarbeitende berichten gleichzeitig an eine disziplinarische Führungskraft und an eine laterale Projekt- oder Linienverantwortung.
- Projektorganisation: Projektleitende haben keinen disziplinarischen Zugriff, aber die Verantwortung für Termine, Budget und Ergebnis.
- Communities of Practice: Fachgruppen arbeiten eigenständig an Standards und Innovationen, ohne formale Hierarchie.
Ein Beispiel: In einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen leitet eine Projektleitung die Entwicklung eines neuen Produkts. Die Mitarbeitenden stammen aus Konstruktion, Einkauf und Vertrieb. Ihre disziplinarischen Vorgesetzten behalten die Personalverantwortung. Die Projektleitung koordiniert die Arbeit lateral über Ziele, Meetings und Vereinbarungen.
Damit ist klar: Laterale Führung unterscheidet sich deutlich von hierarchischer Führung. Sie braucht andere Instrumente, ergänzt diese aber sinnvoll in komplexen Strukturen.
Voraussetzungen & Rahmenbedingungen für laterale Führung
Laterale Führung gelingt nicht automatisch. Sie braucht ein stabiles Fundament aus Kultur, Strukturen und Kompetenzen. Fehlt dieses, droht die Führungskraft ohne Weisungsbefugnis schnell zum „zahnlosen Tiger“ zu werden: sichtbar, aber ohne Wirkung.
Die entscheidende Frage lautet daher: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit laterale Führung wirken kann? Die Antworten lassen sich in drei Bereiche gliedern: Kultur, Strukturen & Prozesse sowie persönliche Kompetenzen.
Kultur als Wegbereiter
Laterale Führung funktioniert nur in einer Kultur, die von Vertrauen und Kooperation geprägt ist. Wer lateral führt, kann keine Anweisungen geben, sondern muss Menschen durch Sinn und Klarheit überzeugen. Dafür braucht es psychologische Sicherheit, also das Gefühl, offen reden zu können, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
- Vertrauen: Mitarbeitende folgen, wenn sie sich auf Verlässlichkeit und Fairness verlassen können.
- Fehlerfreundlichkeit: Lernen aus Fehlern statt Schuldzuweisungen erhöht die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
- Anerkennung: Erfolge müssen sichtbar gemacht werden, um Motivation und Commitment zu stärken.
Wie Kulturbarrieren sichtbar werden
Kulturprobleme erkennt man daran, dass …
- Meetings von Misstrauen und Schweigen geprägt sind.
- Konflikte nicht offen, sondern hinter den Kulissen ausgetragen werden.
- Entscheidungen ständig eskaliert werden, weil niemand Verantwortung übernehmen will.
- Mitarbeitende zwar „ja“ sagen, aber innerlich kündigen.
Dies sind klare Frühwarnsignale, dass die Organisation noch nicht reif für funktionierende laterale Führung ist.
Strukturen & Prozesse lateraler Führung
Neben der Kultur braucht es klare Spielregeln. Wer ist wofür verantwortlich? Wer entscheidet wann und wie? Laterale Führung entfaltet nur Wirkung, wenn die Rollen und Entscheidungsmechanismen explizit geklärt sind.
- Rollenklärung: Jede Rolle im Projekt oder Team muss definierte Aufgaben und Grenzen haben.
- Priorisierung: Gerade in Matrixstrukturen entstehen Konflikte um Ressourcen. Transparente Priorisierungsprozesse verhindern Blockaden.
- Dokumentation: Einfache Tools wie Entscheidungs-Logs oder Working Agreements schaffen Nachvollziehbarkeit.
Hilfreiche Instrumente für laterale Kontexte
- RACI-Matrix (Responsible, Accountable, Consulted, Informed): Klärt Verantwortlichkeiten bei Aufgaben.
- CLAM-Modell (Commit, Lead, Agree, Monitor): Verteilt Verantwortlichkeiten in Projekten.
- Decision Rights-Framework: Definiert, wer Entscheidungen trifft, wer Input gibt und wer informiert wird.
Diese Mechanismen verhindern, dass Entscheidungen im Konsens-Chaos versanden.
Kompetenzen der lateralen Führungskraft
Neben Kultur und Struktur sind die Fähigkeiten der Führungskraft selbst entscheidend. Sie muss komplexe Situationen moderieren, Interessen ausgleichen und Orientierung geben, ohne Rückendeckung der Hierarchie erwarten zu können.
Kommunikation & Moderation
Klare, strukturierte Kommunikation ist das Fundament. Laterale Führungskräfte brauchen Moderationsfähigkeiten, um Diskussionen zu lenken, Missverständnisse aufzulösen und Ergebnisse zu sichern.
Stakeholder-Management & Alignment
Laterale Führung heißt fast immer, viele Interessen unter einen Hut zu bringen. Das gelingt durch Stakeholder-Mapping, kontinuierlichen Austausch und geschickte Allianzen.
Konfliktkompetenz & Verhandlung
Konflikte gehören zum Alltag. Statt sie zu unterdrücken, müssen sie methodisch bearbeitet werden – mit Verhandlungstechniken, Mediation oder dem Harvard-Konzept.
Systemisches Denken & Organisationsverständnis
Laterale Führungskräfte müssen erkennen, wie ihre Projekte ins große Ganze passen. Sie verstehen Wechselwirkungen und Abhängigkeiten und können dadurch die Organisation im Sinne des Gesamtergebnisses steuern.
Damit wird deutlich: Laterale Führung braucht Kultur, Strukturen und Kompetenzen. Nur wenn alle drei Säulen stehen, kann sie ihre Wirkung entfalten.
Instrumente und Methoden der lateralen Führung
Laterale Führung gelingt nicht durch Titel oder formale Autorität, sondern durch klare Werkzeuge und Methoden, die Zusammenarbeit strukturieren. Diese Instrumente schaffen Orientierung, sichern Vertrauen und ermöglichen Entscheidungen auch ohne Weisungsbefugnis. Sie sind damit das Fundament, um komplexe Projekte und bereichsübergreifende Aufgaben erfolgreich zu steuern.
Ziel- & Kontextklärung: „Wozu? Für wen? Was ist Erfolg?“
Bevor Arbeit beginnt, muss klar sein, warum man zusammenarbeitet, für wen das Ergebnis wichtig ist und wie Erfolg gemessen wird. Diese drei Fragen verhindern Missverständnisse und schaffen eine gemeinsame Basis.
- Sinn klären („Wozu?“)
- Adressaten bestimmen („Für wen?“)
- Erfolgskriterien definieren („Was gilt als gelungen?“)
Gemeinsame Zielsysteme für bereichsübergreifende Zusammenarbeit
Gerade in Projekten mit vielen Beteiligten sind Zielsysteme unverzichtbar:
- OKR (Objectives & Key Results): verbindet inspirierende Ziele mit messbaren Erfolgsindikatoren.
- Outcome Mapping: macht sichtbar, welchen Beitrag jede Abteilung leistet.
So entsteht ein verbindliches Bild davon, was „Erfolg“ bedeutet, auch über Abteilungsgrenzen hinweg.
Vertrauen aufbauen und erhalten
Ohne Vertrauen bleibt laterale Führung wirkungslos. Vertrauen entsteht durch Konsistenz, Transparenz und Fairness. Es geht schnell verloren, wenn Absprachen nicht eingehalten werden.
Deshalb muss eine laterale Führungskraft:
- Verlässlichkeit zeigen
- offene Kommunikation pflegen
- Respekt im Umgang wahren
Transparenz-Routinen
Hilfreiche Routinen sind:
- Working Agreements: gemeinsame Regeln für Zusammenarbeit.
- Decision Logs: dokumentierte Entscheidungen für Nachvollziehbarkeit.
Sie schaffen Sicherheit und verhindern, dass Diskussionen ins Beliebige abgleiten.
Kommunikation strukturieren
Laterale Führung bedeutet, Informationen so zu gestalten, dass sie verständlich, präzise und schnell erfassbar sind. Denn unklare Kommunikation ist einer der größten Stolpersteine in komplexen Teams.
Informationen präzise und verständlich vermitteln
Hilfreiche Instrumente sind:
- 1-Seiten-Briefings: die wichtigsten Punkte auf einen Blick.
- Visuelle Übersichten: Prozesse oder Abhängigkeiten grafisch darstellen.
- Storytelling-Elemente: komplexe Inhalte in eine verständliche Geschichte einbetten.
Wie kann laterale Führung auch ohne Weisungsbefugnis Macht entfalten?
Auch ohne formales Weisungsrecht gibt es Einflussquellen, die bewusst genutzt werden sollten: Fachwissen, Glaubwürdigkeit und Netzwerke.
Rückhalt sichern und Entscheidungsbefugnisse klären
Dazu gehört:
- Unterstützer im Unternehmen gewinnen
- Rückendeckung aus dem Management organisieren
- Transparenz über eigene Entscheidungsgrenzen schaffen
So wird die eigene Rolle gestärkt, und die Wirksamkeit lateralen Führens erhöht sich.
Wege zu klaren und fairen Entscheidungen
Entscheidungen sind das Herzstück jeder Zusammenarbeit. Laterale Führung braucht faire Verfahren, die sowohl Akzeptanz als auch Geschwindigkeit sicherstellen.
Methoden für strukturierte Zusammenarbeit
- Visualisierungen für komplexe Themen
- Strukturierte Diskussionen statt offener Redeschleifen
- Timeboxing zur Fokussierung
Modelle für transparente Entscheidungsfindung
- Konsent: Entscheidung gilt, solange es keine schwerwiegenden Einwände gibt.
- RfC (Request for Comment): Vorschläge werden offengelegt, Feedback gesammelt.
- DACI-Modell: Klare Rollen im Prozess (Driver, Approver, Contributors, Informed).
Konfliktlösung & Interessenausgleich
Konflikte gehören dazu. Entscheidend ist, wie sie bearbeitet werden. Laterale Führung heißt, Unterschiede konstruktiv auszubalancieren.
Interessen vs. Positionen, Mediation-Basics, „Dritte Option“
- Interessen analysieren: „Warum will jemand etwas?“, statt nur: „Was will er/sie?“
- Mediationstechniken: neutrale Moderation, gemeinsame Lösungsräume schaffen.
- Dritte Option: Kreative Alternativen entwickeln, wenn zwei Parteien festgefahren sind.
Motivation & Commitment sichern
Motivation kann ohne Weisungsrecht nicht erzwungen werden; sie muss intrinsisch entstehen.
Need-Diagnose – Anerkennung wirksam machen
Motivation wächst, wenn drei Grundbedürfnisse erfüllt sind:
- Autonomie: Mitgestaltung ermöglichen
- Kompetenz: Erfolge sichtbar machen
- Zugehörigkeit: Teamgefühl stärken
Dazu kommt: ehrliche Anerkennung, wirksam, konkret und zeitnah. Laterale Führung ist ohne geeignete Methoden kaum wirksam. Zielklarheit, Vertrauen, klare Kommunikation, Entscheidungsmechanismen, Konfliktfähigkeit und Motivation sind die zentralen Stellhebel, um ohne Weisungsrecht Wirkung zu entfalten.
Agile Methoden und laterale Führung
Laterale Führung und agile Methoden gehören untrennbar zusammen. Beide setzen auf Einfluss durch Kommunikation und Zusammenarbeit statt durch Anweisung und Kontrolle. Während agile Frameworks wie Scrum oder SAFe Strukturen und Rituale bereitstellen, liefert laterale Führung die Haltung und die Kompetenzen, um diese wirksam zu nutzen.
In der Praxis gilt: Agilität funktioniert nicht ohne laterale Führung, und laterale Führung entfaltet ihre Wirkung besonders gut in agilen Umfeldern.
Warum Agile & Lateral ein „Match“ sind
Agile Ansätze und laterale Führung teilen dieselben Grundprinzipien:
- Selbstorganisation: Teams entscheiden selbst über das „Wie“ der Arbeit. Führung unterstützt, statt vorzuschreiben.
- Transparenz & Feedback: Kurze Iterationen und Reviews schaffen Klarheit und ermöglichen Anpassungen.
- Kundenzentrierung: Orientierung am Nutzen für den Kunden statt an interner Hierarchie.
- Kontinuierliches Lernen: Fehler werden als Lernchance genutzt, nicht als Anlass für Sanktionen.
Laterale Führungskräfte leben diese Prinzipien vor: Sie geben Orientierung, moderieren Konflikte und stiften Sinn. In agilen Systemen sind genau diese Fähigkeiten entscheidend.
Praktische Rollenbilder lateraler Führung im agilen Umfeld
Viele agile Rollen sind Paradebeispiele für laterale Führung:
- Product Owner (PO): Definiert die Produktvision, priorisiert das Backlog, sorgt für Kundenfokus, ohne disziplinarische Macht auszuüben.
- Scrum Master: Unterstützt das Team, beseitigt Hindernisse, stärkt Zusammenarbeit und führt durch Moderation, nicht durch Weisungen.
- Chapter Leads / Tribe Leads (z. B. beim Spotify-Modell): Koordinieren fachliche Communitys, setzen Standards und fördern Wissensaustausch.
Was diese Rollen gemeinsam haben, ist die typische laterale Leadership: Sie wirken durch Einfluss, Vertrauen und Klarheit, nicht durch Hierarchie.
Events als Hebel für Alignment
Agile Frameworks nutzen bewusst strukturierte Events, um Austausch, Transparenz und Commitment zu fördern.
- Reviews: Stakeholder und Teams gleichen Ergebnisse mit den Erwartungen ab – Orientierung durch Feedback, nicht durch Anweisung.
- Retrospektiven: Teams reflektieren Zusammenarbeit und verbessern ihre Prozesse. Laterale Führung sorgt für offene, sichere Gesprächsräume.
- PI-Planning (Program Increment Planning): In skalierten agilen Systemen treffen sich viele Teams, um Ziele, Abhängigkeiten und Ressourcen abzustimmen. Hier ist laterale Führung entscheidend, um Einigkeit ohne Hierarchiezwang zu erreichen.
Gerade in solchen Großgruppenformaten zeigt sich die Stärke lateraler Führung: Sie ermöglicht Verständigung auf Augenhöhe und schafft gemeinsame Commitments.
Laterale Führung ist die „Führungskompetenz der agilen Welt“. Wer agile Methoden einführt, ohne lateral führen zu können, wird an Rollenkonflikten und Entscheidungsstaus scheitern. Umgekehrt bietet Agilität die ideale Bühne, um laterale Führung wirksam einzusetzen.
Chancen & Nutzen des lateralen Führungsstils
Laterale Führung ist mehr als ein „Führen ohne Titel“. Sie ist eine Antwort auf die Realität moderner Organisationen, in denen Menschen bereichsübergreifend, agil und projektorientiert zusammenarbeiten. Richtig eingesetzt, eröffnet sie Chancen, die klassische Führungsstile oft nicht bieten können.
Unternehmen, die laterale Führung fördern, profitieren von schnelleren Entscheidungen, höherer Akzeptanz und einer besseren Nutzung der vorhandenen Expertise.
Schnellere bereichsübergreifende Ergebnisse
Ein zentrales Versprechen lateraler Führung ist die Effizienzsteigerung in komplexen Strukturen.
- Weniger Eskalationen: Entscheidungen müssen nicht immer über Hierarchien laufen.
- Direkter Austausch: Konflikte werden dort gelöst, wo sie entstehen: im Team.
- Mehr Handlungsgeschwindigkeit: Teams können schneller reagieren, weil sie durch Moderation statt Anweisung gesteuert werden.
Beispiel aus der Praxis: Ein Projektteam in einer Matrixorganisation entwickelt ein neues IT-System. Statt auf Rückmeldungen aus drei Hierarchieebenen zu warten, klärt die Projektleitung gemeinsam mit dem Fachexpertenteam direkt Ziele, Abhängigkeiten und Arbeitspakete. Das spart Wochen, manchmal sogar Monate.
Höhere Akzeptanz von Entscheidungen
Entscheidungen, die lateral herbeigeführt werden, stoßen häufig auf größere Akzeptanz. Grund: Sie entstehen nicht „von oben herab“, sondern durch Dialog und Beteiligung.
- Transparente Entscheidungsverfahren: Methoden wie Konsent oder RfC (Einholen von Feedback) machen Prozesse nachvollziehbar.
- Beteiligung erhöht Bindung: Wer in die Entscheidungsfindung einbezogen war, steht später stärker hinter dem Ergebnis.
- Verantwortung im Team: Entscheidungen gehören nicht „dem Chef“, sondern allen Beteiligten.
Das Ergebnis: Statt passiver Umsetzung entsteht aktives Commitment, ein entscheidender Faktor in Veränderungsprozessen.
Bessere Nutzung von Expertise & Netzwerken
Laterale Führung setzt konsequent auf die Stärken und das Wissen aller Beteiligten. Sie nutzt Netzwerke, statt Silos zu verstärken.
- Fachkompetenz als Einflussquelle: Expertise wird anerkannt, unabhängig von der formalen Rolle.
- Diversität der Perspektiven: Unterschiedliche Abteilungen und Fachrichtungen bringen neue Lösungen.
- Netzwerkorientierung: Kooperationen mit Partnern oder externen Spezialisten lassen sich leichter steuern.
Laterale Führung bietet Tempo, Akzeptanz und bessere Ressourcennutzung. Sie ist kein Ersatz für disziplinarische Führung, aber ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor in einer vernetzten Arbeitswelt.
Risiken & Grenzen lateraler Führung
So groß die Chancen sind, dass sie zum Erfolg führt – laterale Führung ist kein Selbstläufer. Auch sie bringt Risiken mit sich, die jedes Unternehmen kennen und aktiv managen sollte. Denn ohne klare Rahmenbedingungen droht sie, in Schattenhierarchien, Entscheidungsblockaden oder Mandatskonflikten zu enden.
Schattenhierarchien und verdeckte Machtspiele
Wo keine formale Hierarchie herrscht, entstehen schnell informelle Machtstrukturen. Manche Stimmen setzen sich stärker durch, andere werden überhört.
- Gefahr: Entscheidungen spiegeln nicht die beste Lösung wider, sondern die stärkste Meinung.
- Symptome: „Hidden Leaders“ dominieren Diskussionen, leisere Teammitglieder bleiben ungehört.
- Folge: Vertrauen und Fairness im Team schwinden.
Eine Studie zeigt: Ohne Moderation neigen Gruppen dazu, sich in inoffizielle Rangordnungen zu organisieren. Das untergräbt die eigentliche Idee lateraler Führung.
„Zahnloser Tiger“: Wenn Mandat, Zeit oder Ressourcen fehlen
Laterale Führung braucht ein klares Mandat. Fehlt dieses, verpufft ihre Wirkung.
- Unklare Rollen: Projektleitungen ohne definierte Entscheidungsbefugnisse laufen ins Leere.
- Ressourcenkonflikte: Teams können zwar Ideen entwickeln, aber nicht umsetzen, weil Budget oder Kapazitäten fehlen.
- Zeitmangel: Laterale Führung erfordert intensive Kommunikation – wer keine Zeit dafür bekommt, verliert schnell an Wirkung.
Entscheidungsstau durch Unklarheit und Konsenszwang
Ein weiteres Risiko: Blockaden durch endlose Diskussionen. Wenn niemand das Mandat hat, Entscheidungen final zu treffen, entsteht Stillstand.
- Zu viel Konsens: Der Wunsch, alle mitzunehmen, kann Ergebnisse verzögern.
- Unklare Entscheidungslogik: Wer darf entscheiden? Wer wird nur konsultiert?
- Folge: Wichtige Themen bleiben liegen, während andere „kaputtgeredet“ werden.
Risikomatrix: Frühindikatoren & Gegenmaßnahmen
| Risiko | Frühindikator | Gegenmaßnahme |
|---|---|---|
| Schattenhierarchien | Starke Einzelstimmen dominieren | Moderation, gleichberechtigte Beteiligung |
| Zahnloser Tiger | Kein klares Mandat, fehlende Ressourcen | Sponsorship sichern, Mandat schriftlich klären |
| Entscheidungsstau | Endlose Diskussionen ohne Abschluss | Entscheidungslogik definieren (z. B. DACI, RACI) |
Laterale Führung entfaltet ihre Wirkung nur, wenn Mandat, Ressourcen und Entscheidungsmechanismen geklärt sind. Sonst kippt sie schnell von einer Stärke zu einem Risiko.
Schritt-für-Schritt-Leitfaden für laterale Führung
Laterale Führung braucht Klarheit, Systematik und Konsistenz. Wer ohne Weisungsbefugnis führt, muss besonders bewusst vorgehen. Sonst drohen Missverständnisse, Konflikte oder Stillstand. Der folgende 8-Schritte-Leitfaden zeigt, wie laterale Führung in der Praxis gelingt.
1.) Auftrag & Erwartungsmanagement klären
- Startfrage: „Was genau wird von mir erwartet?“
- Gemeinsame Definition von Ziel, Rolle und Verantwortungsumfang.
- Offene Punkte sofort adressieren, statt später Konflikte zu riskieren.
Praxis-Tipp: Schriftlich festhalten, wer das Mandat erteilt hat und welche Entscheidungsgrenzen bestehen.
2.) Stakeholder-Landkarte & Interessen analysieren
- Alle relevanten Personen, Gruppen und Abteilungen erfassen.
- Interessen, Einfluss und mögliche Konfliktlinien sichtbar machen.
- Frühzeitig Koalitionen aufbauen.
Beispiel: Ein Projektleiter zeichnet eine Landkarte mit „Promotoren“, „Skeptikern“ und „Neutralen“ – und plant seine Kommunikation entsprechend.
3.) Gemeinsames Zielbild & Erfolgskriterien fixieren
- Fragen: Woran erkennen wir Erfolg? Was ist „gut genug“?
- Ein gemeinsames Zielbild verhindert, dass jede Abteilung ihre eigene Agenda verfolgt.
- Erfolgskriterien schriftlich und visuell dokumentieren (z. B. mit OKR oder Outcome-Mapping).
4.) Working-Agreements & Entscheidungslogik festlegen
- Regeln für Zusammenarbeit definieren (z. B. Meetingfrequenz, Feedback-Kultur).
- Entscheidungsmechanismen klären: Konsent, DACI oder RACI.
- Ergebnis: Klarheit, wer entscheidet, wer Input gibt, wer nur informiert wird.
5.) Kommunikations- & Meeting-System aufsetzen
- Regelmäßige Syncs (Daily, Weekly, Review).
- Asynchrone Formate (One-Pager, Decision-Log, Status-Updates).
- Sicherstellen, dass Information fließt, ohne alle permanent in Meetings zu binden.
Praxis-Tipp: Ein zentraler „Team-Hub“ (z. B. digitales Board) schafft Transparenz für alle.
6.) Quick Wins liefern, Vertrauen verstärken
- Kleine, sichtbare Ergebnisse frühzeitig erreichen.
- Vertrauen entsteht nicht durch Ankündigungen, sondern durch Taten.
- Quick Wins zeigen: „Wir können liefern“ – und erhöhen die Glaubwürdigkeit der Führung.
7.) Konflikte adressieren, Eskalationspfade definieren
- Konflikte nicht aussitzen, sondern methodisch klären (Interessenanalyse, Mediation).
- Eskalationspfad vereinbaren: Was passiert, wenn kein Konsens erreicht wird?
- Klare Regeln verhindern, dass Projekte an Dauerkonflikten scheitern.
8.) Ergebnisse sichern, Lernen institutionalisieren
- Projektergebnisse dokumentieren und transparent machen.
- Retrospektiven nutzen, um Zusammenarbeit kontinuierlich zu verbessern.
- Wissenstransfer organisieren, damit Erfolge nicht im Silo versanden.
Laterale Führung gelingt, wenn sie systematisch, sichtbar und verbindlich umgesetzt wird. Dieser 8-Schritte-Plan bietet eine klare Orientierung für den Führungsalltag.
Häufige Fehler – und wie Du sie vermeidest
Laterale Führung ist anspruchsvoll. Sie verlangt Klarheit, Fingerspitzengefühl und methodische Disziplin. Viele Führungskräfte tappen anfangs in typische Fallen, weil sie versuchen, hierarchische Muster auf eine laterale Situation zu übertragen. Wer diese Fehler kennt und aktiv vermeidet, kann die Wirksamkeit lateralem Führens erheblich steigern.
Unklares Mandat & Zielkonflikte
Einer der häufigsten Fehler: Unklarheit über Auftrag und Befugnisse. Ohne definiertes Mandat fehlt die Basis für Wirkung.
Symptom: Ständige Nachfragen, ob man „das überhaupt entscheiden darf“.
Folge: Frustration im Team, weil Diskussionen ins Leere laufen.
Lösung: Mandat von Beginn an klären und schriftlich fixieren.
Praxis-Tipp: Ein kurzer „Mandats-Check“ im Kick-off („Welche Entscheidungen darf ich treffen? Welche nicht?“) verhindert spätere Konflikte.
Überkommunikation ohne Struktur
Laterale Führung lebt von Kommunikation. Aber: Zu viel Austausch ohne klare Struktur lähmt.
Symptom: Endlose Meetings, ohne dass Entscheidungen getroffen werden.
Folge: Teammitglieder verlieren Motivation, weil Effizienz fehlt.
Lösung: Kommunikationsformate klar definieren (z. B. Daily für Status, Review für Ergebnisse).
Regel: Qualität vor Quantität, weniger, aber strukturierte Meetings sind wirksamer.
Fehlende Rückendeckung & Unterstützung
Ohne Rückhalt von formalen Führungskräften oder Entscheidungsträgern wird laterale Führung schnell zum „zahnlosen Tiger“.
Symptom: Entscheidungen werden von höheren Ebenen übergangen oder ignoriert.
Folge: Die Projektleitung verliert an Glaubwürdigkeit und Handlungsspielraum.
Lösung: Frühzeitig Unterstützer im Management gewinnen, die das Vorhaben strategisch absichern.
Praxis-Tipp: Eine Führungskraft benennen, die das Projekt sichtbar unterstützt und als Fürsprecher nach außen auftritt.
Zu spätes Konfliktmanagement
Konflikte sind in lateralen Settings normal. Gefährlich wird es, wenn sie ignoriert oder verschleppt werden.
Symptom: „Lagerbildung“ im Team, unterschwellige Spannungen.
Folge: Blockaden, Reibungsverluste, Frust.
Lösung: Konflikte früh ansprechen und methodisch bearbeiten (z. B. Interessen klären, Mediationstechniken einsetzen, System Empowering).
Merksatz:
In lateraler Führung gilt: „Frühe Klärung spart späte Eskalation.“
Laterale Führung scheitert nicht an fehlender Theorie, sondern an fehlender Konsequenz. Mit einem klaren Mandat, strukturierter Kommunikation, Rückendeckung aus dem Management und aktivem Konfliktmanagement vermeidest du die typischen Stolperfallen.
Fazit & Ausblick zur lateralen Führung
Laterale Führung ist kein Trendwort, sondern eine Kernkompetenz in modernen Organisationen. Sie zeigt, dass Führung auch ohne Titel, Weisungsrecht und klassische Hierarchien wirksam sein kann, wenn Vertrauen, Kommunikation und Struktur zusammenspielen.
Sie eröffnet neue Wege, wie Teams bereichsübergreifend zusammenarbeiten, Konflikte produktiv lösen und Innovationen schneller in die Umsetzung bringen können. Gleichzeitig erfordert sie ein hohes Maß an persönlicher Kompetenz und eine Unternehmenskultur, die Kooperation statt Kontrolle fördert.
Laterale Führung als Standardkompetenz in vernetzten Organisationen
Die Arbeitswelt entwickelt sich zunehmend zu Netzwerken von Teams, Projekten und Partnerschaften. Klassische Weisungsbefugnisse reichen hier oft nicht mehr aus.
Laterale Führung wird damit zur Standardkompetenz für Führungskräfte, Projektleitungen und Expert:innen. Wer diese Fähigkeit beherrscht, kann:
- Bereiche verbinden und Silos überwinden,
- Komplexität steuern und Orientierung geben,
- Verantwortung teilen und Engagement fördern.
Damit wird laterale Führung zu einem strategischen Erfolgsfaktor, nicht nur in Konzernen, sondern auch im Mittelstand.
Nächste Schritte für Teams und Unternehmen
Für Unternehmen bedeutet das: Laterale Führung darf nicht dem Zufall überlassen werden. Sie muss gezielt gefördert und systematisch verankert werden.
Konkrete Schritte können sein:
- Weiterbildung: Mitarbeitende und Führungskräfte in Kommunikation, Moderation und Konfliktlösung trainieren.
- Rahmenbedingungen schaffen: Klare Mandate, Rückendeckung aus dem Management und Entscheidungsmechanismen definieren.
- Kultur stärken: Vertrauen, Transparenz und Fehlerfreundlichkeit als Leitprinzipien etablieren.
- Pilotprojekte starten: Laterale Führung bewusst in Projekten oder Netzwerken einsetzen und Erfahrungen dokumentieren.
So entsteht eine Organisation, die anpassungsfähig, resilient und zukunftsfähig ist. Laterale Führung ist keine „Führung light“. Sie ist eine Führung auf Augenhöhe, die in einer komplexen, vernetzten Welt unverzichtbar wird. Wer sie beherrscht, führt nicht mit Macht, sondern mit Wirkung.
Mein Tipp: Entdecke jetzt das TOP Arbeitgeber Führungssystem. Es zeigt Dir, wie Du mit klaren Rollen, messbarer Verantwortung und einer gelebten Leistungskultur Deine Führungskräfte stärkst, Dein Team produktiver machst – und Dir selbst wieder mehr Zeit für Strategie und Wachstum verschaffst.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur lateraren Führung
Was bedeutet „Führen ohne Macht“ konkret?
Laterale Führung heißt: Menschen auf ein gemeinsames Ziel ausrichten, ohne formale Weisungsbefugnis. Einfluss erfolgt über Argumente, Vertrauen, Kommunikation und Fachkompetenz, nicht über Anordnungen.
Wie gewinne ich Commitment ohne Weisungsrecht?
Commitment entsteht durch Transparenz, Beteiligung und Sinnvermittlung. Wer zeigt, warum ein Projekt wichtig ist, Erfolge sichtbar macht und Mitarbeitende in Entscheidungen einbindet, gewinnt deren echte Unterstützung
Welche Tools helfen beim Entscheiden?
- Konsent: Entscheidungen gelten, solange es keine schwerwiegenden Einwände gibt.
- DACI-Modell: Klärt, wer treibt, wer entscheidet, wer Input gibt, wer informiert wird.
- RfC (Request for Comment): Vorschläge offenlegen, Feedback sammeln, Entscheidung transparent herbeiführen.
Diese Methoden verhindern Stillstand und sorgen für klare, nachvollziehbare Entscheidungen.
Wie gehe ich mit Widerständen um?
Widerstand ist normal. Wichtig ist, ihn ernst zu nehmen und zu verstehen:
- Hinterfragen: „Welche Interessen oder Sorgen stehen dahinter?“
- Gespräch suchen: Konflikt nicht eskalieren lassen, sondern früh klären.
- Optionen aufzeigen: Kompromisse oder kreative „dritte Lösungen“ ermöglichen.
Laterale Führung braucht Konfliktkompetenz und die Fähigkeit, Widerstände als Ressource zu nutzen, statt sie zu unterdrücken.
Wie messe ich Erfolg?
Erfolg in lateraler Führung misst sich nicht an Befehlserfüllung, sondern an Ergebnissen und Wirkung:
- Outcome-KPIs: Nutzen für Kunden oder Organisation (z. B. Durchlaufzeit, Zufriedenheit).
- Commitment-Pulse: Stimmung und Bindung im Team.
- Retrospektiven: Kontinuierliche Reflexion und Verbesserung der Zusammenarbeit.
So bleibt die Wirksamkeit sichtbar, auch ohne formale Macht.