Das kleine Einmaleins der Finanzen im Unternehmen

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Über den Autor

Thorsten Ziehl

Thorsten Ziehl ist CFO bei FAIRFAMILY und ein erfahrener Manager sowie Unternehmensberater mit einem starken Hintergrund in Finanzen und strategischer Unternehmenssteuerung.

Eine tolle Geschäftsidee ist immer die Basis der unternehmerischen Tätigkeit und der primäre Antrieb von Gründern. Die Idee alleine reicht aber dauerhaft nicht aus, um daraus auch einen geschäftlichen Erfolg zu generieren. Viele gute Ideen scheitern leider bei der Umsetzung, weil nicht ausreichend Fokus auf die Finanzen im Unternehmen gelegt wurde. 

Gerade bei der Skalierung und Expansion ist eine fundierte Finanzplanung unerlässlich, um hier die richtigen Entscheidungen treffen zu können und immer den Überblick über Ein- und Auszahlungen zu behalten. In diesem Beitrag unseres HR-Lexikons möchten wir Dir daher zeigen, wie Finanzplanung, Cashflow und Finanzdaten im Unternehmen funktionieren – damit Dich nicht auch das Schicksal der genialen, aber gescheiterten Geschäftsidee ereilt.

Einführung in Unternehmensfinanzen und fundierte Finanzplanung

Neben der Unterstützung der operativen Geschäftstätigkeit aus der Finanzperspektive bildet die Finanzplanung auch die Basis für die strategische Entwicklung des Unternehmens. Auch hier sind die finanziellen Aspekte z.B. einer Produktausweitung, einer regionalen Expansion oder einer Internationalisierung. Auch bei geplanten Zukäufen von Unternehmen oder Unternehmensteilen ist der Aspekt der Finanzen im Unternehmen zu berücksichtigen.

Für Gründer mit Exit-Überlegungen ist eine fundierte Finanzplanung darüber hinaus ein wichtiger Bestandteil bei der Unternehmensbewertung und der Due Diligence. Neben der internen Perspektive sind natürlich auch externe Adressaten an einer fundierten Finanzplanung interessiert. Hierzu gehören neben Banken auch potenzielle Investoren, die an einer Beteiligung am Unternehmen interessiert sind.

Finanzdaten – die Herausforderung in modernen Unternehmen

Die grundlegende Herausforderung bei der Erstellung einer fundierten Finanzplanung ist das Vorliegen aktueller, vollständiger und zuverlässiger Finanzdaten im Unternehmen. Gerade hier ist erst eine Basis zu schaffen, bevor die Planung auf den Ist-Daten aufsetzen kann. 

Sofern die eigene Buchhaltung ausgelagert sind, etwa an einen Steuerberater, sollte das Vorgehen zunächst mit dem externen Dienstleister abgestimmt werden, um eine gute Planungsbasis für die Finanzen im Unternehmen sicherzustellen. 

Neben dem rechtzeitigen Einreichen aller Belege gehört dazu auch die Festlegung des zeitlichen Ablaufs eines Monatsabschlusses. Je schneller und fundierter dieser vorliegt, desto eher können Plan-Ist-Abweichungen analysiert und entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden.

Planungsprämissen für die Finanzen im Unternehmen analysieren und hinterfragen

Eine weitere grundlegende Voraussetzung der Finanzplanung ist die Definition und Dokumentation entsprechender Planungsprämissen. Wie entwickelt sich der Markt? Wie verändern sich die Rohstoffpreise? Was macht der Wettbewerb? Und wann kommen neue Produkte auf den Markt?

Gleiches gilt für die Planung der Kosten für Personal, Miete oder Werbung. Über all diese Punkte muss Klarheit bestehen. Hier ist auch zu empfehlen, möglichst viele Meinungen zu den Finanzen im Unternehmen heranzuziehen, damit die Planung auch von der Business-Seite inhaltlich fundiert ist und viele Blickwinkel beinhaltet.

Im Rahmen der Zusammenstellung der Prämissen wird man feststellen, dass sich viele Parameter nicht genau festlegen lassen und gewisse Bandbreiten aufweisen. Diesem Problem begegnet man, indem verschiedene Szenarien erstellt werden.

In der Praxis bewährt haben sich Best-, Worse- und Realistic Case. Insbesondere die letzten beiden Cases haben hohen Nutzwert: Mit dem Realistic Case wird gearbeitet und die Prämissen des Worst Case werden beobachtet, um sich rechtzeitig auf derartige Entwicklungen vorbereiten zu können. Der Best Case zeigt hingegen die Potenziale auf, innerhalb derer sich das Unternehmen bewegt.

Finanzen im Unternehmen professionell planen

Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Die Bilanz ist eine der wichtigsten Rechnungen, um einen Überblick über die Finanzen im Unternehmen zu erhalten. Dabei wird grundsätzlich in Aktiva (linke Seite der Bilanz) und Passiva (rechte Seite der Bilanz) unterschieden. 

Die Aktivseite gibt eine Übersicht der vorhandenen Vermögenswerte wie Anlagevermögen und Umlaufvermögen (z.B. Warenbestand, Forderungen und Bankbestand). Die Forderungen wiederum lassen sich nach der Fristigkeit (bis 1 Jahr, über 1 Jahr) unterscheiden. Auf der Passivseite werden das Eigenkapital und das Fremdkapital (Rückstellungen/Verbindlichkeiten) ausgewiesen. 

Wichtige Kennzahlen:

  • Eigenkapitalquote: Eigenkapital / Bilanzsumme
  • Verschuldungsgrad: Fremdkapital / Eigenkapital
  • Entwicklung der Bilanzsummen im Zeitablauf
  • Liquiditätsgrad 1: Barliquidität = Flüssige Mittel / kurzfristiges Fremdkapital
  • Liquiditätsgrad 2: (Flüssige Mittel + kurzfr. Forderungen) / kurzfristiges Fremdkapital 
  • Liquiditätsgrad 3: Umlaufvermögen / kurzfristiges Fremdkapital
  • Anlagenintensität: Anlagevermögen / Bilanzsumme

Gewinn- und Verlustrechnung (G+V – Zeitraumrechnung)

In der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) wird das jeweilige Periodenergebnis durch Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen ermittelt. Bei der fundierten Planung der Finanzen im Unternehmen liegt hier das Hauptaugenmerk.

Ausgangspunkt der GuV ist die Umsatzplanung der kommenden Perioden. Dabei ist neben dem Mengen- auch das Wertgerüst (= Preisentwicklung) zu planen. Gerade hier sind die eingangs beschriebenen Szenarien von besonderer Relevanz.

In der Kostenplanung sind die jeweiligen Kostenpositionen dann zu planen. Dazu gehören neben Wareneinsatz und Fremdleistungen der Personalaufwand, Miete, Kfz-Kosten, Lizenzen, Beratungskosten und Abschreibungen. Hierbei kann zwischen variablen, sprich umsatzabängigen Kosten und fixen, umsatzunabhängigen Kosten unterschieden werden. Insbesondere dem Aufbau von Fixkosten ist dabei besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da diese in der Regel kurzfristig nicht abbaubar sind.

Differenziert man Umsätze und Aufwendungen nach Produkten oder Kunden, so kann man die jeweiligen Rentabilitäten (z.B. Produktergebnis A / Umsatz A) ermitteln und auf diese Weise die Ergebnisbeiträge der jeweiligen Produkte/Kunden näher betrachten und aufschlüsseln.

Wichtige Kennzahlen:

  • Rentabilität: Ergebnis / Umsatz
  • Personaleinsatzquote: Personalkosten / Umsatz
  • Wareneinsatzquote: Wareneinsatz / Umsatz
  • Werbekostenquote: Werbekosten / Umsatz

Cashflow-Statement

Im Cashflow-Statement wird ein Überblick über die Ein- und Auszahlungen eines Unternehmens innerhalb einer Periode gegeben, um Aufschluss über die Lage der Finanzen im Unternehmen zu erhalten. Bei der Berechnung der Cash-Veränderung existieren zwei Methoden:

  • Direkte Methode: Direkte Gegenüberstellung der liquiditätswirksamen Ein- und Auszahlungen ergibt die Cash-Veränderung
  • Indirekte Methode: Ableitung auf dem Periodenergebnis +/- Hinzu- und Abrechnungen (Abschreibungen, Veränderungen bei Forderungen/Verbindlichkeiten/Warenbestand, …) ergibt die Cash-Veränderung 

Addiert man zur oben ermittelten Cash-Veränderung den Cash-Anfangsbestand, so erhält man den neuen Cash-Endbestand. Dieser wird auch in der Bilanz ausgewiesen und ermöglicht so eine Kontrolle, ob der Cashflow korrekt ermittelt wurde. 

Im Rahmen der Cashflow-Analyse können nun die Cash-Ströme des Unternehmens genauer analysiert werden. Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang die Unterscheidung des Cashflows aus der 

  1. operativen Tätigkeit, 
  2. der Investitionstätigkeit (Kauf von Anlagen/Software) sowie 
  3. der finanziellen Tätigkeit (Aufnahme/Rückzahlung von Darlehen, Auszahlung von Dividenden,…). 

Hier kann sehr schnell erkannt werden, ob das Unternehmen Cash aus seiner operativen Tätigkeit oder anderen Quellen generiert.

Wichtige Kennzahlen:

  • Cashflow-Marge: operativer Cashflow / Umsatz
  • Free-Cashflow: operativer Cashflow – Cashflow aus Investitionstätigkeit
  • Tilgungsfaktor: Nettofinanzschulden / Free Cashflow

Investitionsplanung inkl. Finanzierungsplan

Gerade Wachstumsunternehmen benötigen für eine finanziell fundierte Skalierung eine entsprechende Investititionsplanung. Diese erfordert eine genaue Kenntnis der Finanzen im Unternehmen. Die Frage lautet: Welche Investitionen muss ich vornehmen, um meine Wachstums-/ Umsatzziele zu erreichen? 

Neben dem Auf- und Ausbau eines Maschinenparks sowie Softwareanschaffungen kann dazu auch das Aufsetzen von Marketingkampagnen gehören. Gerade bei einer Fremdfinanzierung ist zu betrachten, wie die Entwicklung mit und ohne Investment aussieht und wie die Finanzierung inkl. Kapitaldienst (= Rückzahlung der Verbindlichkeit) künftig gestaltet wird. Für die Beantwortung dieser Punkte sind Bilanz, G+V sowie Cashflow-Statement die zentralen Informationsquellen.

Wichtige Kennzahlen:

  • ROI (Return on Investment): Gesamtgewinn der Investition / Investitionssumme 
  • Payback Period: Zeitraum, bis die Summe der diskontierten Cashflows die Investitionssumme erreicht

Verbindung von Bilanz / G+V / Cashflow

Das Periodenergebnis wird in der G+V ermittelt und als Überschuss/Fehlbetrag in der Bilanz unter dem Eigenkapital ausgewiesen. Gleichzeitig ist das Periodenergebnis bei der indirekten Ermittlungsmethode des Cashflows der Ausgangspunkt für die oben erläuterten Hinzu- und Abrechnungen. Dieser Saldo zzgl. Anfangscashbestand ergibt dann den aktuellen Cashbestand, welcher wiederum in der Bilanz auf der Aktivseite zu finden ist. 

Fazit

Eine ausgezeichnete Geschäftsidee bildet zwar die Grundlage unternehmerischer Aktivitäten, doch für nachhaltigen geschäftlichen Erfolg ist eine fundierte Finanzplanung unerlässlich. Viele Startups und Wachstumsunternehmen scheitern an finanziellen Hürden, besonders während der Phasen der Skalierung und Expansion, wo der Überblick über Finanzen im Unternehmen entscheidend ist. 

Die umfassende Planung der Finanzen im Unternehmen stützt nicht nur die tägliche Geschäftsführung, sondern ist auch zentral für strategische Entscheidungen wie Produktausweitungen, regionale Expansion oder Unternehmenskäufe. Sie ist zudem unverzichtbar bei der Bewertung von Unternehmen, etwa für potenzielle Investoren oder im Rahmen von Exit-Strategien.

Das Management finanzieller Ressourcen erfordert aktuelle und zuverlässige Daten als Grundlage für die Finanzplanung. Die Herausforderung liegt oft in der effizienten Erfassung und Nutzung dieser Daten, sei es durch interne Prozesse oder durch die Koordination mit externen Dienstleistern.

FAQ

Sollten Finanzzahlen allein Kauf- oder Verkaufsgrund sein?

Nein, aber sie sind eine elementare Basis und ein gewichtiger Faktor bei der Entscheidung. 

Welche Rolle spielen moderne Tools bei der Finanzplanung im Unternehmen?

Tools sind wichtig für die Verarbeitung und Darstellung der erfassten Daten. Ihre Nutzung kann eine fehlerhafte oder unvollständige Datenbasis jedoch nicht kompensieren. Somit ist auf die Generierung einer validen Planungsbasis das Hauptaugenmerk zu legen.